Diese im ersten Moment sehr provokant wirkende Erkenntnis eines brasilianischen Forscherteams ist aber eine bittere und am Ende tödliche Wahrheit, denn es kann unter Umständen zu einer Verkürzung unserer Lebenszeit um mehr als 10% kommen! Hätten Sie das gedacht!
Natürlich könnten Sie sich das denken, denn wie wenig haben diese hochverarbeiteten Fertiggerichte noch mit einem natürlichen Nahrungsmittel gemeinsam – so gut wie nichts! Aber sie sind so verführerisch praktisch und bequem zu handhaben. Darum nennt man sie nicht ohne Grund Convenience-Produkte (Bequemlichkeits-Produkte). Industrielle Fertigprodukte wie z.B. Tütensuppen, Fertiggerichte in Dosen, Tiefkühlpizza, Kartoffelchips, Schmelzkäse, Shakes und diverse Süßigkeiten sind in dieser verarbeiteten Form für unseren Organismus einfach fremd und er wird sich deshalb auch wehren. Unser hochsensibles und auf Lebensmittel aus der Natur programmiertes Immunsystem insbesondere des Darmes kennt in erster Linie Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst und Nüsse in seiner ursprünglichen Form. Werden diese Nahrungsmittel aber hocherhitzt und lebensmittelchemischen Prozessen unterzogen, entstehen völlig neuartige biochemische Zusammensetzungen, die unseren Organismus überfordern. Jeder weiß von den unendlichen vielen Zusatzstoffen wie Farb-, Konservierungs- und Geschmacksstoffen, die ebenfalls belastend für uns sind.
Entscheidend aber erscheint mir die Denaturierung der Eiweiße. Immer wieder sehen wir Unverträglichkeiten und Allergien auf Nahrungsmittel, bei denen der Umgang unseres Körpers mit den Eiweißen eines Nahrungsmittels eine Rolle spielt. Es ist bekannt, daß bei den hochverarbeiteten Produkten die Eiweiße völlig demontiert und verändert wieder zusammengesetzt werden, wobei neue molekulare Strukturen entstehen, die unser Organismus nicht kennt und die ihn folglich extrem belasten können.
All das sollte eigentlich alles zumindest in der Fachwelt lange bekannt sein. Und aus den Medien sollte auch jeder von uns von der Problematik der Convenience-Produkte ausreichend informiert sein. Und jeder sollte eigentlich wissen, daß diese Produkte reich an Chemie und arm an Vitalstoffen wie Vitaminen sind. Aber bekanntlich siegt die Bequemlichkeit oft genug über die Vernunft!
Schon im vergangenen Jahr wurde in dem sog. Umbrella Review auf den Zusammenhang von hochverarbeiteten Fertigprodukten und erhöhter Sterblichkeit hingewiesen. Man überblickte dabei Daten von fast 10 Millionen Menschen!
Sehr viel deutlicher ist nun die Erkenntnis des brasilianischen Forscherteams, die unter Einbeziehung mehrerer Studien verschiedener Länder über einen Zeitraum von 10 Jahren die ganz eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Nahrungsmittel und der Gesamtsterblichkeit herstellen konnten.
Mit anderen Worten: wer viel davon ißt stirbt deutlich eher!
Dabei scheinen Erkrankungen wie Adipositas oder andere Stoffwechselstörungen keinen entscheidenden Einfluß zu haben. Auch der Gesunde und Schlanke stirbt eher. Es wundert natürlich nicht, daß man die stärkste Lebensverkürzung mit immerhin 13,8% in den USA fand.
Mein Rat:
Wie Sie sich denken können, sollten wir uns möglichst von frischen Lebensmitteln und nicht von hochverarbeiteten „Totmitteln“ ernähren.
Wir Therapeuten sollten keine Möglichkeit ungenutzt lassen, diese Sachverhalte in der täglichen Praxis unseren Patienten zu vermitteln – je drastischer, um so wirksamer!