Nahrungsmittelallergie-Diagnostik

An dieser Stelle darf ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, daß ich in den folgenden Erklärungen ausschließlich auf die von der Darmgesundheit abhängige Nahrungsallergie vom IgG-Typ eingehen werde, die sich erheblich von der IgE-Nahrungsmittelallergie unterscheidet.

Ja, Sie haben richtig gelesen. Es gibt Allergien auf Nahrungsmittel, die erst entstehen, wenn die Darmschleimhaut gestört ist. Die positive Nachricht ist, daß diese erworbenen Allergien auch wieder verschwinden, wenn man die Schleimhaut erfolgreich behandelt. Wie Sie im Kapitel biochemische Stuhldiagnostik lesen können, ist die Grundlage einer erworbenen IgG-Nahrungsmittelallergie eine besondere Form der Schleimhautstörung namens Leaky Gut Syndrom. Eine Durchlässigkeitsstörung, bei der sich nicht vollständig vorverdaute Eiweiße durch Lücken zwischen den Schleimhautzellen hindurchmogeln und das Immunsystem zur Gegenwehr in Form der IgG-Antikörper veranlassen.

Damit wird klar, daß 2 Untersuchungen für eine erfolgreiche Behandlung erforderlich sind:
– eine biochemische Stuhluntersuchung der Schleimhaut
– eine Blutuntersuchung zum Nachweis von Nahrungsmittel-Allergenen

IgG-Nahrungsmittelallergie-Test

Im Labor werden Tests auf Nahrungsmittelallergie durchgeführtIm Blut lassen sich qualitativ und quantitativ sehr zuverlässig die Antikörper auf diverse Nahrungsmittel nachweisen. Das Problem ist nur die Auswahl der zu testenden Nahrungsmittel, denn i.d.R. können die an dieser Allergieform erkrankten Patienten nicht benennen, welche Nahrungsmittel sie vertragen und welche nicht. Im Gegensatz zu den angeborenen Allergikern vom IgE-Typ, bei dem eine Histaminausschüttung innerhalb weniger Minuten nach Allergenkontakt heftigste Reaktionen auslöst, merkt der IgG-Allergiker keine unmittelbare körperliche Reaktion. Und das ist auch verständlich, da bei der IgG-Allergie kein Histamin ausgeschüttet wird und die Antikörperbildung sehr langsam und zeitlich relativ verzögert zur Allergenaufnahme abläuft. Darum nennt man übrigens diese Allergieform „Allergie vom Spätreaktionstyp“. Mit anderen Worten, Sie als Patient mögen eine gewisse Ahnung, ein gewisses Bauchgefühl haben, aber präzise können Sie meist kein Nahrungsmittel benennen, dem Sie die Schuld an bestimmten Symptomen geben können. Wie sollen Sie nun entscheiden, auf welche Nahrungsmittel getestet werden soll?

Wichtig bei der Nahrungsmittelallergie-Diagnostik: das richtige Labor

Um einen diagnostischen Blindflug zu vermeiden, bietet das von mir genutzte Fachlabor GANZIMMUNdiagnostics einerseits einen Vortest namens „PräScreen“ an, in dem zunächst nur die sieben wichtigsten Allergene getestet werden. Bei diesem preiswerten Vortest wird damit auch geklärt, ob überhaupt eine IgG-Nahrungsmittelallergie besteht. Ist das der Fall, dann sollte ein ausführlicher Suchtest namens „Allergo-Screen Basic“ folgen, denn wenn schon bei den sieben Nahrungsmitteln im Test „PräScreen“ allergene Nahrungsmittel auffallen, dann ist es schon sehr wahrscheinlich, daß sich noch mehr Allergene finden. Und damit einem da nichts entwischt, erfaßt man mit dem Test „Allergo-Screen Basic“ 87 Einzelallergene. Das dürfte erfahrungsgemäß nahezu unseren gesamten Kostplan abdecken. Wer es nun noch genauer wissen will, dem steht auch noch der Test „Allergo-Screen Premium“ mit 261 Einzelallergenen oder ein spezielles „Allergo-Screen Veggie“ mit immerhin 223 Einzelallergenen zur Verfügung.

Sie sehen, man braucht in der Anamnese keinen speziellen Verdacht gegenüber potentiellen Nahrungsmittel-Allergenen haben, um erfolgreich die individuelle Nahrungsmittelallergie zu diagnostizieren. Wie schon an anderer Stelle erklärt dürfte Ihnen das ohnehin sehr schwerfallen, weil die eigentlichen Symptome eher aus den bakteriellen Gär- und Fäulnisprozessen als aus den allergenen Reaktionen entstehen. Somit ist die IgG-Allergie eigentlich recht hinterhältig, weil man den Kostfehler nicht unmittelbar merkt und weiterhin das falsche ißt und ständig Gär- und Fäulniskeime füttert.

An dieser Stelle sei schon einmal erwähnt, was ich auf der Seite Ernährung sehr ausführlich diskutiere – Milch und Milchprodukte und glutenhaltige Nahrungsmittel sind mit Abstand die am häufigsten diagnostizierten Nahrungsmittelallergene vom IgG-Typ. Warum das so sein muß, ja, sein muß und nicht sein kann, das lesen Sie dort.

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