Nahrungsmittelallergie-Behandlung

In den hochtechnisierten Industrienationen hört man mittlerweile das „ich bin Allergiker“ oder „ich bin nahrungsmittelintolerant“ derartig häufig, daß wir vor diesem unaufhaltsam wachsenden Gesundheitsproblem nicht die Augen verschließen dürfen.

Wußten Sie als Allergiker, Neurodermitiker oder allergischer Asthmatiker, daß Sie mit über 70% der Bevölkerung das gleiche Leid teilen? Unglaublich, nicht wahr? Und es wird noch weit schlimmer kommen. Renommierte Allergologen befürchten anhand sicherer Daten, daß keine 10 Jahre mehr vergehen werden, bis nahezu 100% unserer Bevölkerung irgendeine Form von Allergie entwickelt haben wird. 
Diese dramatische Allergiesierungstendenz ist ein beängstigender Vorgang, der offensichtlich unser aller Leben unaufhörlich verändert.

Keine andere Erkrankung kommt auch nur annähernd so häufig vor. Gemessen an der Bedeutung der Allergien kümmert sich die Medizin zu wenig und oft zu oberflächlich darum. Nahrungsmittel-Intoleranzen wie Gluten- oder Laktoseintoleranz werden heute sogar teilweise als (eingebildete) Modeerkrankung abgetan.

Oberflächlich im wahrsten Sinn des Wortes ist es, wenn die neurodermitische Haut ausschließlich mit Salben behandelt wird, obgleich hinlänglich bekannt ist, daß die Störfaktoren für die Haut von innen kommen. Nicht ohne Grund wird die Neurodermitis auch als endogenes (von innen kommendes) Ekzem bezeichnet! 
Ebenso oberflächlich ist, wenn sich beim Allergiker die Diagnostik ausschließlich auf die Allergensuche und die Behandlung auf die Allergeneliminierung, Antiallergika-Verordnung und gegebenenfalls die Hyposensibilisierung beschränkt.

Nun werden Sie sich fragen, was man darüber hinaus tun kann?

Die Antwort darauf findet sich leichter, wenn man der Frage nachgeht, warum die Allergiesierung in den zivilisierten Industrienationen so ausgeprägt ist. Und dann sind wir ganz schnell beim Darm. 
Neben den allgemeinen Umweltbelastungen sind ganz sicher zu aller erst unsere Lebens- und Ernährungsweise und die Verwendung von Medikamenten sowie Desinfektions- und Reinigungsmitteln zu nennen. Die Anwendung unendlich vieler chemischer Verbindungen, die unser Organismus nicht braucht und nicht kennt, führt allein schon zu einer erhöhten Immunabwehr und damit häufig zur Allergiesierung. Darüber hinaus stören diese Substanzen ganz massiv unser Darmmilieu und unser darmwandständiges Immunsystem, wo so manche Allergie ihren Anfang nimmt.

Und bei unserer sogenannten zivilisierten Lebens- und Ernährungsweise, die teilweise so katastrophal und widernatürlich ist, brauchen wir uns absolut nicht über die Verwirrung und Überforderung unseres Körpers zu wundern.

Erscheint Ihnen diese Aussage unverständlich? Wo doch in der westlichen Welt alles so sauber und hygienisch zugeht, wir uns alle nicht mehr totarbeiten müssen und keine vergammelte Nahrung mehr zu uns nehmen? Denken Sie das vielleicht?

Nun, dann lassen Sie uns die Gegenrechnung aufmachen: extreme Schnellebigkeit und nervliche Belastung in Beruf, Familie und Freizeit / keine Zeit für Körper und Seele / keine Zeit für gutes und gesundes Essen / nur in jedem zweiten Haushalt wird noch gekocht / internationale Convenience-Produkte und Mikrowellenkost statt frisch zubereitete Speisen aus regionalen Landwirtschaftsprodukten / unendliches Überangebot tausender Nahrungsmittelarten jahreszeitenunabhängig verfügbar / …..

Reicht es Ihnen an Argumentationshilfen? Leider ließe sich diese Auflistung noch lange fortsetzen, wenn wir beispielsweise an so „gesunde“ Nahrungsmittel wie bestrahltes Mineralwasser oder industriell manipulierte Milch denken. 
Aus den oben aufgeführten Überlegungen lassen sich sehr sinnvolle und effiziente Diagnose- und Therapieverfahren ableiten. So erstelle ich selbstverständlich beim Allergiker eine Ernährungsanalyse. Ich kläre labortechnisch die Vitamin- und Mineralversorgung, den Säure-Basen-Haushalt und den Gesundheitszustand des Darmmilieus. Darüber hinaus werden die verdeckten, nicht spürbaren Nahrungsmittelallergien per Blutuntersuchung analysiert. Besonders großen Wert lege ich auf die Untersuchung von Gluten-, Lactose- und Fruktoseintoleranzen. Immerhin haben nachweislich mindestens 30% unserer Bevölkerung eine Gluten- und mindestens 40% eine Fructoseintoleranz. Dabei ist die Dunkelziffer vermutlich sehr groß. 
Wenn all diese zuvor genannten Faktoren schon in einem gesunden Darm Entzündungen durch allergische oder allergotoxische Reize auslösen, dann mögen Sie schnell erkennen, wie gravierend sich diese Reize auf einer chronisch entzündeten Schleimhaut des Darmes auswirken mögen. So manches Nahrungsmittel wird dann im Sinne der Allergie oder Intoleranz zum „Brandbeschleuniger“.

Therapeutisch stehen unter Beachtung der Allergie-Testergebnisse neben der sehr eingehenden ernährungsmedizinischen Beratung der Ausgleich der Defizite mit orthomolekularer Medizin und die Darmsanierung im Vordergrund. Da zumindest bei den Nahrungsmittelallergien stets ein sog. Leaky-gut besteht, ist dessen Behandlung unverzichtbar. Zumeist erübrigen sich bei dieser Behandlungsweise die Daueranwendung von Antiallergika und Cortisonen.

Nur eines kann ich ebenso wenig, wie andere Therapeuten: auch ich kann die Allergie nicht heilen. Wohl aber gelingt es in einem sehr hohen Maße die Basis für allergische Reaktionen derartig zu verändern, daß die Symptome deutlich abgeschwächt oder sogar komplett beseitigt werden. In den Fällen bleibt nur die Neigung zur Allergiereaktion.

Und damit kann man gut leben, meinen Sie nicht auch?