Vermutlich gehen auch Sie davon aus, daß eine Impfung z.B. gegen Corona (korrekt: Sars-CoV-2) Sie zumindest über das Jahr schützt und mit einem aktuellem Impfstoff jährlich eine Auffrischimpfung genügt.
In der Aufarbeitung der Corona-Pandemie mehren sich Forschungsergebnisse z.B. aus der Emory-University in Atlanta, die großen Zweifel an dem länger anhaltenden Schutz der Impfungen gegen Corona aufkommen lassen. So ist man z.B. zu der Erkenntnis gelangt, daß eine überstandene Corona-Infektion so gut schützt, wie drei mRNA-Impfungen. Und selbst dieser Schutz währt nicht lange! Woran liegt das, daß unser Immunsystem hier schnell vergißt?

Warum kann es sich ein Leben lang an eine Masernimpfung erinnern, 10 bis 20 Jahre an eine Tetanusauffrischung und nur wenige Monate an Corona? Haben Sie sich das nicht auch schon gefragt?
Um das zu verstehen, müssen wir erst einmal klären, wer die schützenden Antikörper überhaupt bildet. Denn die fallen uns nicht vom Himmel und werden auch nicht einfach so vom Immunsystem gebildet. Das ist ein sehr komplexes System von Abwehrzellen (Lymphozyten), die über fein abgestimmte Zellkaskaden letztlich ganz individuell geschulte Plasmazellen entstehen lassen. Sie sind die Antikörperfabriken, die aber nur dann Antikörper z.B. gegen das äußere sog. Spike-Protein des Coronavirus in die Blut- und Lymphbahn freisetzen können, wenn sie ins Knochenmark wandern und dort einen möglichst dauerhaften Platz finden.

Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn ein langer bis sogar lebenslanger Schutz durch Antikörperbildung hängt ganz entscheidend davon ab, ob eine Infektion oder Impfung langlebige Plasmazellen im Knochenmark zu provozieren vermag. Und hier liegt das Problem, denn Corona-Infektionen wie auch -Impfungen vermögen es nicht!
Das immunologische Gedächtnis vergißt recht schnell!

Nun wäre dieses nicht ein Newsletter von mir, wenn ich nicht auf den ganz offensichtlichen Zusammenhang zwischen Corona-Verlauf und dem Darmmikrobiom hinweisen würde. Es war in der Pandemie eindeutig zu erkennen, daß die Erkrankung deutlich milder verlief, wenn das Schleimhautimmunsystem durch eine mikroökologische Begleittherapie gestärkt wurde.
Heute wissen wir auch, warum das so sein muß. Die oben beschriebene Leistung der Plasmazellen ist die Bildung sog. IgG-Antikörpern für das Innenverhältnis des Körpers. Sie können nicht unsere Schleimhäute schützen! Denn dafür benötigen wir unbedingt sog. IgA-Antikörper, die nahezu ausschließlich vom Schleimhautimmunsystem des Darmes gebildet werden – wenn das Mikrobiom in Ordnung ist!
Nun mögen Sie auch verstehen, warum Corona-Infektionen sich in erster Linie auf den Schleimhäuten besonders der Atemwege und des Darmes austoben und hier den Weg in unseren Körper finden.

Eigentlich ist in der Natur stets alles ganz logisch. Nur leider fehlt uns oft die Kenntnis der Details, das große Ganze zu verstehen.

Mein Rat:

Wie schon im letzten Newsletter möchte ich Sie zur Gelassenheit aufrufen. Wenn auch unser Immunsystem recht schnell die Antikörperbildung gegen Corona-Viren bzw. die Impfung vergißt, so sollte uns alle doch trösten, daß Corona uns immer wieder begegnen wird. Auch im Sommer war es nicht weg, wir nur möglicherweise weniger anfällig. Mit der mehr oder weniger täglichen Schluckimpfung werden wir immer wieder neue Plasmazellen entstehen lassen – mit dem großen Vorteil, daß sie stets die neusten Virus-Mutationen kennen lernen und ihre Antikörper up-to-date sind!! Das kann selbst der aktuellste Impfstoff nie leisten.