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Der Säure-Basen-Wert (ph-Wert) spielt in unserem Organismus eine bemerkenswerte Rolle. Sicher ist Ihnen der Begriff der Übersäuerung wiederholt begegnet, und wenn es in der Werbung für Basenpulver war. Immerhin ist eine Gewebsübersäuerung häufig die Ursache für Schmerzen im Bewegungsapparat, Belastung des Bindegewebes oder Erschöpfungszustände.

Ganz im Gegensatz zur krankhaften Gewebsübersäuerung ist im Darm ein saures Milieu gewünscht. Während unser Blut konstant einen leicht basischen pH von 7,36-7,44 halten muß, benötigen wir im Dickdarm einen mäßig sauren pH von 5,5-6,5. Nun werden Sie gewiß den Unterschied zum Blut als eher geringfügig einschätzen. Wenn man aber bedenkt, daß der pH-Wert nicht linear, sondern logarithmisch gerechnet wird, ist der Unterschied schon erheblich. Und für Darmbakterien ist der Unterschied von 5,5 zu 6,5 etwas übertrieben so ähnlich, wie der Unterschied zwischen Waschlauge und Magensäure.

Idealerweise ist ein pH-Wert von 6,0 darum im Darm so unglaublich wichtig, weil sich in diesem sauren Milieu Gärungs- und Fäulniskeime nicht halten, gewünschte Bakterien aber aufblühen.

In der Stuhldiagnostik spielt deshalb die Bestimmung des pH-Wert eine sehr große Rolle. Und in der Mikroökologischen Darmtherapie ist die Behandlung des Säure-Basen-Haushaltes unverzichtbar.

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