In Anlehnung an den bekannten Satz des US-amerikanischen Dichters Carl Sandburg „Sometime they´ll give a war and nobody will come“ – frei übersetzt „Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“ – könnte man die derzeitige Corona-Situation in Deutschland beschreiben.
Ängste schürend warnte das RKI im Herbst vor steigenden Coronazahlen und neuen Virusvarianten, die STIKO drängte abermals penetrant auf Impfungen gern gleich gemeinsam auch gegen die Grippe, die Bundesregierung bestellte sicherheitshalber 14 Millionen (kaum genutzte) Corona-Impfdosen – und nur wirklich wenige Menschen erkrankten an Corona. Bis Ende Februar waren es ca. 500.000, das entspricht gerade einmal 0,6% der Bevölkerung!
Die heraufbeschworene Bedrohung durch die neuen Coronavarianten „Eris“ und „Pirola“ erwies sich als haltlos. Beide sollen eine deutlich höhere Ansteckungsfähigkeit haben, infizierten aber dennoch nur relativ wenige Personen, die dann zumeist auch nur milde Symptome zeigten.
Aber ist das wirklich eine Überraschung? Hätte man im Herbst größer angelegte Antikörperbestimmungen in der Bevölkerung durchgeführt – wie ich es in meiner Praxis tat – wäre die allgemeine Durchseuchung auch bei den Ungeimpften sofort aufgefallen. Alle meine von mir untersuchten Patienten wiesen auch ohne vorausgegangene Impfung einen ausreichend hohen schützenden Antiköpertiter auf!
Selbst renommierte Virologen wie z.B. der Direktor des Institutes für Virologie der Universitätsmedizin Mainz Prof. Dr. Bodo Plachter weisen auf die gute Immunisierung der Bevölkerung hin, die im seltenen Falle einer Infektion durch Coronaviren deshalb oft keine oder nur sehr milde Symptome erleiden mußte.
Plachter weist ebenso darauf hin, daß die Coronainfektionen der letzten Zeit in ihrer Symptomatik sehr anderen Erkältungskrankheiten und auch der Grippe ähneln. Auseinanderhalten könnte man die Infektionserreger nur durch aufwendige Labordiagnostik. Er fragt aber zurecht, ob man in Anbetracht der Milde der Krankheitsverläufe wirklich wissen muß, ob es sich um Corona oder Grippe handelt. Der Behandlungsablauf sei ohnehin der gleiche, wobei die altbewährte Bettruhe immer noch das wichtigste sei. Wohl wahr!
Nun sieht es wohl so aus, als wenn Corona da ist, aber kaum einer ging hin – und infizierte sich. Wahrscheinlich wird das mit der Grippe in diesem auslaufenden Winter auch nicht anders kommen.
Mein Rat:
Wir sollten alle zwar nicht leichtsinnig, aber sehr besonnen mit dem Thema umgehen und uns nicht von Institutionen wie RKI oder STIKO ängstigen lassen. Vielmehr sollten wir mit Bewegung, gesunder Ernährung und einem stabilen Darmmikrobiom für ein starkes Immunsystem sorgen.
Eine etwas ketzerische Frage zum Schluß:
Hat Ihnen Ihr Arzt z.B. nach der Grippeimpfung jemals angeboten einige Zeit nach der Impfung den Impferfolg per Labortest zu kontrollieren? Vielleicht sind Sie auch ohne die Wirkung der Impfung gesund geblieben!!!