Aus unserer heutigen modernen Welt ist Lithium nicht mehr wegzudenken. Elektrofahrzeuge, Smartphones und Laptops liefen nicht ohne Lithium-Ionen-Batterien. Aber wer hätte gedacht, daß unser „menschlicher Akku“ auch nicht ohne Lithium läuft.
In der Psychiatrie wird Lithium seit vielen Jahren in höherer Dosierung zur Behandlung von schwerer Depression oder Schizophrenie eingesetzt, blieb aber lange Zeit auf diesen Einsatzbereich begrenzt. Erst in jüngster Zeit mehren sich erste Studienergebnisse, die sehr kleine Mengen Lithium für jede unserer Körperzellen als unverzichtbar beschreiben.
Lithium ist das leichteste aller Metalle. Es kommt vermischt zwischen diversen Mineralien relativ selten auf der Erde vor und weckt auf Grund des hohen Industriebedarfs Begehrlichkeiten. In unseren täglichen Nachrichten wird oft von Lithiumvorkommen berichtet, die wie z.Zt. in der Ukraine sogar die Politik beeinflussen.
Lithium ist in sehr kleinen Mengen in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Besonders zu nennen sind Eier, Kartoffeln, Vollkorngetreide und da besonders der Hafer. Eine weitere wertvolle Quelle sind bestimmte Mineralwasser.
Lithium kommt in unserem Organismus als Spurenelement vor, das besonders unser Nervensystem benötigt. Es reguliert die Erregbarkeit der Nervenzellen und schützt sie vor Schäden. Es bewahrt uns weitestgehend vor sog. neurodegenerativen Erkrankungen, stärkt unsere Nervenzellen und fördert ihr Wachstum. Das heißt, daß Lithium bei allen Schädigungen unseres Nervensystems eine große Rolle spielt.
Noch ist die Studienlage nicht eindeutig, aber es gibt klare Hinweise, daß Lithiummangel eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Demenz, Alzheimerscher Erkrankung, ADHS und Parkinson spielt.
Selbst bei Long Covid sollte man an Lithiummangel denken. Wobei bei dieser Erkrankung deutlich wird, daß Lithium nicht nur Einfluß auf die Nervenzellen nimmt, sondern auch auf die Aktivität der Neurotransmitter. Insbesondere auf die Wirkung von Serotonin und Dopamin wirkt es stabilisierend und somit ausgleichend auf Stimmungsschwankungen und auf die Erregbarkeit der Nerven.
Die gute Nachricht ist, daß im Gegensatz zu den hohen Dosen von Lithiumcarbonat in der Psychiatrie (über 400mg tgl. bei bipolaren Störungen) kleinste Mengen Lithiumorotat (1-5mg tgl.) bei den oben genannten Erkrankungen weitestgehend nebenwirkungsfrei helfen können!
Mein Rat an Patienten:
Sollten Sie sich hinsichtlich Ihrer eigenen Beschwerden vom Inhalt dieses Newsletter angesprochen fühlen, dann lassen Sie bei der nächsten Blutuntersuchung auch Ihren Lithiumspiegel untersuchen.
Mein Rat an uns Therapeuten:
Wir sollten alle künftig auch an das Lithium denken und vielleicht sogar mit in ein Checkup-Programm aufnehmen. In der Therapie sollten wir darauf achten, daß mit der Therapieempfehlung 1-5mg die reine Lithiummenge im Orotat gemeint ist!