Spätestens seit Corona sollte uns allen die Bedeutung von Vitamin D3 als wirksames Immunstimulanz geläufig sein. Weit weniger bekannt ist die Wirksamkeit dieses Hormones gegenüber Krebserkrankungen. Studien belegen bei niedrigen Vitamin D3-Spiegeln ein erhöhtes Risiko insbesondere an Mamma-, Prostata- oder Dickdarmkrebs zu erkranken. Ganz offensichtlich sorgt das Vitamin D3 innerhalb unseres Immunsystems bei den sog. Krebskillerzellen (Nativkillerzellen) für eine verbesserte Krebszell-Erkennung und -Entsorgung. Bei schon bestehendem Karzinom sorgt ein hoher Spiegel für verbesserte Überlebenschancen!
Es besteht der Verdacht, daß die Bösartigkeit eines Krebses u.a. vom Vit D3-Spiegel abhängt!

Da sich nun also die Frage nach der richtigen Vit D3-Dosierung stellt, möchte ich ganz unmißverständlich dazu mein Statement abgeben:

Die meisten Menschen haben einen schlechten Vit D3-Spiegel, weil sie schlecht oder gar nicht mit einem Vit D3-Präparat eingestellt sind.

Da leider die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE das Maß aller Dinge zu sein scheint, was die Normdaten für Vit. D3 angeht, richten sich weiterhin Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker nach deren Richtlinien, die bemerkenswerterweise zuletzt 2012 (!) aktualisiert wurden. Die Erkenntnisse der vergangenen10 Jahre scheinen an der DGE spurlos vorübergegangen zu sein. Dort geht man weiterhin davon aus, daß wir bekanntlich aus der Kost nur minimale Mengen Vitamin D3 aufnehmen können (Kinder tgl. ca 80IE und Jugendliche und Erwachsene ca. 160IE), sich somit ein zusätzlicher Tagesbedarf von 800IE für Jugendliche und Erwachsene ergibt, um den Tagesbedarf von allen Ernstes 1000IE zu decken.
Mißt man den Blutspiegel, wird man feststellen, daß 1000IE allenfalls für Säuglinge ausreichend sind. Kinder benötigen danach mindestens 2000IE und Erwachsene ca. 4000IE pro Tag.
Diese Bedarfszahlen gelten zumindest für die UVB-Licht-freie Zeit von November bis März, in der wir keine Chance zur Eigensynthese über das Sonnenlicht haben. Aber auch in der UVB-Licht-reicheren Jahreszeit sollte bedacht werden, daß wir da unsere Haut i.d.R. mit Sonnenschutzmitteln schützen und damit die Vitamin D3-Synthese behindern.

Darum sollte ganzjährig eine Vitamin D3-Substitution stattfinden. Diverse Studien belegen, daß eine Überdosierung kaum möglich ist. Bei starker UVB-Bestrahlung kann unserer Organismus 10-25000IE tgl. bilden. Erst 40000IE tgl. über längere Zeit mögen körperliche Nachteile mit sich bringen. Wer aber von Zeit zu Zeit seinen Vitamin D3-Spiegel bestimmen läßt, ist doch ohnehin auf der sicheren Seite! Gern sollte dann auch der Calcium-Spiegel bestimmt werden, denn der könnte bei höherem Vitamin D3 auch ansteigen und Blutdruck und Puls erhöhend wirken.

Mein Rat:
Lassen Sie sich nicht verunsichern und sorgen für eine tgl. Vitamin D3-Zufuhr von ca. 4000IE (zu einer fetthaltigen Mahlzeit) in Kombination mit tgl. 100µg Vit K2 für den optimalen Ca-Transport in die Knochenzellen. Leiden Sie unter einer Tumorerkrankung, scheuen Sie nicht die Vitamin D3-Dosis deutlich zu erhöhen.

Wir Therapeuten sollten nicht müde werden unseren Patienten entgegen den Empfehlungen der DGE laborkontrolliert die angemessenen Vitamin D3-Dosierungen zu empfehlen bzw. zu verordnen. Und wir sollten nicht vergessen, daß wir es hier mit den komplexen Wirkungen eines wunderbaren Hormons zu tun haben!