Nun denken Sie bitte nicht, daß Sie das Thema Divertikel nichts anginge. Immerhin bildet ab dem 50. Lebensjahr statistisch jeder 2. von uns mindestens einen Divertikel in seinem Leben. Diese kleinen Aussackungen im Dickdarm sind primär harmlos, können aber unter bestimmten Umständen entzünden (eine Divertikulitis entwickeln) und dann gefährlich werden.
Der Hilferuf eines an einer solchen Divertikulitis leidenden Kollegens in einer großen Fachzeitschrift macht deutlich, wie weit verbreitet selbst unter Ärzten die Unsicherheit und auch Ratlosigkeit in der Therapie dieser Erkrankung ist. Und das hat seinen Grund in der Mißachtung der Ursachen! Es muß doch zu denken geben, daß in der zweiten Lebenshälfte so viele Menschen beschwerdefrei Divertikel in sich tragen. Ein Divertikel per se ist offensichtlich harmlos. Er darf nur nicht entzünden. Und entzünden wird er nur, wenn das bakterielle Gleichgewicht in unserem Mikrobiom zugunsten von Gär- und Fäulniskeimen gestört ist. Dann lassen die toxischen Stoffwechselprodukte dieser Keime die Schleimhaut im und um den Divertikel entzünden. Schlimmstenfalls schwillt die Schleimhaut am Eingang des Divertikels so stark an, daß er dadurch geschlossen wird. Dann sind die Bakterien in ihm gefangen und erzeugen einen Abszeß, der in die Bauchhöhle durchbrechen und eine lebensbedrohliche Sepsis erzeugen kann.
Ganz offensichtlich sind also die Störungen im Mikrobiom das Problem und der Divertikel nur das Opfer. Wenn man das bedenkt, dann kann logischerweise eine Operation das Problem allein nie lösen. Da ist eine Mikrobiomsanierung weit erfolgreicher und nachhaltiger, meinen Sie nicht auch?
Mein Rat:
Gehen Sie achtsam mit Ihrem Mikrobiom um und lassen Sie es uns von Zeit zu Zeit mit einer Stuhlprobe untersuchen. Es kann Ihre Versicherung vor einer Darmerkrankung sein!