Keine Krebsart nimmt in den zivilisierten Ländern derartig zu, wie das Colon-Ca (Dickdarmkrebs). Dabei ist auffällig, daß die Patienten in immer jüngerem Alter erkranken und die Jüngeren eher männlich sind. Da in USA mittlerweile 53% der Darmkrebspatienten unter 45 Jahren alt sind, ist man alarmiert und sucht nach Erklärungen. Allgemein ist man sich einig, daß die zunehmende Ernährung mit Fertigprodukten auch bei uns den Auslöser für viele chronische Erkrankungen und auch für Darmkrebs darstellt.
Ich jedenfalls habe da keinen Zweifel. Wenn man sich allein die lange Liste an Geschmacksstoffen, Stabilisatoren, Konservierungsstoffen, Salzen und Zucker anschaut, die in einem gesunden Nahrungsmittel nichts zu suchen haben. Abgesehen davon zerstören die starke Erhitzung und der Verarbeitungsprozeß wertvolle Inhaltsstoffe (z.B. Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe) und denaturieren wertvolle Eiweiße. Ich habe deshalb keinen Zweifel an den Fertiggerichten als denkbare Krebsauslöser, weil denaturierte Nahrungsmittel im Darm u.U. nicht vollständig verdaut werden. Denaturierte Nahrungsmittel können von der Darmschleimhaut abgewehrt werden. Die logische Folge sind Fäulnisprozesse , die bei gleichbleibend schlechter Ernährung zunächst chronische Schleimhautreizungen bzw. Entzündungen und nach Jahren Krebs auslösen können.
Aber sollte uns das wirklich wundern? Keiner von uns wird doch ernstlich glauben, daß sog. Conveniens-Produkte gesund seien. Es reicht doch schon der Blick auf die lange deklarierte Inhaltsliste. Aber dabei wir sollten nicht die Inhaltsstoffe vergessen, die die Nahrungsmittelindustrie nicht deklarieren muß!
Besser als der Begriff Fertigprodukt beschreibt die Übersetzung des englischen Wortes Conveniens-Food „Bequemes Essen“ das Problem. Die Menschen werden zunehmend bequem und nehmen dabei billigend in Kauf, daß diese Ernährung ungesund ist. Es ist nicht zu übersehen, daß sich das Angebot an Conveniens-Produkten in den Supermärkten immer mehr ausweitet.
An dieser Stelle möchte ich aber ausdrücklich darauf hinweisen, daß Entzündungen – wo auch immer sie im Körper entstehen – viel häufiger als Krebs durch schlechte Ernährung ausgelöst werden können! Insbesondere unterschwellige Entzündungen (sog. silent inflammation) kommen derartig häufig vor, daß man sich in der Medizin mit ähnlicher Inbrunst diesem Thema widmen sollte, wie man es mit dem leidigen Cholesterin-Thema tut.
Mein Rat:
Produkte wie die „Heiße Tasse als idealer Snack für den kleinen Hunger zwischendurch“ sind keine Lebensmittel, sondern allenfalls sattmachende Chemieerzeugnisse. Nur wenn wir frische, naturbelassene Nahrungsmittel roh oder selbst verarbeitet verzehren, bieten wir unserem Körper ihm vertraute Lebensmittel an.
Wir Therapeuten sollten in unserer Sprechstunde unbedingt auf diese Problematik hinweisen!