Uns allen sollte bewußt sein, daß unsere westliche Ernährung krank machen kann. Der Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und der Häufigkeit chronischer Erkrankungen und insbesondere chronisch entzündlicher Darmerkrankungen ist mittlerweile unbestritten. Als Auslöser für Entzündungsprozesse in unserem Körper gelten neben dem überhöhte Zucker- und Fleischkonsum insbesondere der übermäßige Verzehr von hochverarbeiteten Nahrungsmitteln, die den Namen Lebensmittel nicht verdienen.

In einer aktuellen Veröffentlichung der Medizinischen Universität Innsbruck wurde erstmalig berichtet, daß die westliche Ernährung nicht nur unseren Organismus, sondern auch unser Mikrobiom schädigen kann. Dabei ist zunächst bemerkenswert, daß man das Mikrobiom überhaupt beachtet, wenn auch diese Erkenntnis für niemanden eine Überraschung darstellen sollte. Denn immerhin trifft diese problematische Kost im Darm zunächst unser Mikrobiom, bevor wir es überhaupt in unsere Blutbahn aufnehmen.

Die drastische Minderung der Diversität, also die geminderte Artenzahl unserer Darmbakterien, wird in der Veröffentlichung als Konsequenz unserer Kost beschrieben. Das ist völlig richtig und wird von uns mikroökologisch denkenden und behandelnden Therapeuten schon lange beobachtet. Gemäß meines Leitsatzes „Jeder hat das Mikrobiom, das er gemäß seiner Lebensweise verdient“ werden durch die westliche Ernährung in hohem Maße Gär- und Fäulniskeime im Darm gefördert. Und deren Stoffwechselprodukte sind hauptverantwortlich für die chronischen Erkrankungen und Entzündungen in unserem Körper im Sinne von „Darm krank – alles krank“. Vermutlich erzeugen diese Darmbakterien einen weit aus größeren Schaden, als die Nahrungsmittel selbst. Somit würde weniger unsere Ernährung uns krank machen, als das, was unser gestörtes Mikrobiom daraus macht!
Offensichtlich entscheidet unser Mikrobiom über die Auswirkungen ungesunder Ernährung auf unsere Gesundheit. Das mag auch erklären, warum wir nicht alle gleich auf unsere Kost reagieren. Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, warum Sie trotz ausgewogener und gesunder frischer Ernährung nicht fit sind, während andere Menschen in Ihrem Umfeld grottenschlecht essen und sich bester Gesundheit erfreuen? Mit großer Wahrscheinlichkeit unterscheidet Sie ein unterschiedlich zusammengesetztes Mikrobiom! Wer ein stabiles Milieu ohne größere Zahl von Gär- und Fäulniskeimen im Darm hat, der bleibt auch bei schlechter Ernährung relativ lange gesund.

Mein Rat:

Geben Sie mit einer gesunden frischen Ernährung ohne Übermaß an Zucker, Fleisch, gehärteten Fetten und Convenienceprodukten Ihrem Mikrobiom nicht die Chance, daß sich aus ihm eine große Zahl an Gär- und Fäulniskeimen entwickeln kann, an deren Stoffwechselprodukten Sie dann letztendlich erkranken.