In einen der letzten Newsletter berichtete ich vom Immunschutz des Mikrobioms gegenüber Corona. Nicht nur die Abstandsregeln und das Maskentragen, sondern auch ein stabiles Mikrobiom tragen zu einem guten Schutz vor der Infektion mit dem Covid-19-Virus bei. Doch das Ganze hat auch einen Haken!
Denn nach neusten Untersuchungen schwächt nicht allein das Virus, sondern auch unsere Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 unser Immunsystem. Ja, Sie haben richtig gelesen! Wie so oft hat eine Medaille immer zwei Seiten.
Gehen wir noch einmal zurück zum Zusammenwirken von Mikrobiom und Schleimhautimmunsystem. Dabei ist entscheidend, wie vielfältig unser Mikrobiom zusammengesetzt ist. Man spricht in der Mikrobiologie von der sog. Diversität. Je größer sie ist, um so differenzierter wird unser Immunsystem darauf reagieren. Es lernt spezielle Antikörper zu entwickeln und wird durch die permanente Präsenz von Bakterien, Hefen und Viren ständig auf Trapp gehalten.
Wir brauchen somit eine gewisse Zahl von Keimkontakten für ein leistungsfähiges Immunsystem. Schon lange ist bekannt, daß übertriebene Hygiene unser Immunsystem am Lernen hindert. Aus den Zeiten, in denen nur freitags die Familie badete (meist im selben Badewasser) stammt auch die berechtigte Aussage „Dreck schützt“. Zu gern hörte ich als Kind – freilich zum Entsetzen meiner Eltern – auf dem Bauernhof meiner Großeltern den Satz: „Junge, wasch Dich nicht so oft, Du wirst krank!“. Vermutlich hatte ich den Jahren und in der Zeit meines Tiermedizinstudiums das stabilste Mikrobiom meines Lebens.
Es ist längst bewiesen, daß das Leben auf einem Bauernhof mit Tierhaltung für ein stabileres Immunsystem sorgt. Allergisches Asthma, Neurodermitis und auch Colitis kommen dort bis zu 40% seltener vor!
Tragen wir aber zum Schutz vor Covid-19 medizinische oder gar FFP2-Masken, dann halten wir nicht nur die Viren auf Abstand. Zwangsläufig Grenzen wir auch andere Keime aus und das Mikrobiom leidet unter einer geminderten Diversität, was wiederum das Immunsystem schwächen kann.
Zwar mögen die Masken vermutlich auch eine Influenzainfektion (wird auch über Tröpfcheninfektion übertragen) weitgehend vermeiden helfen, aber die allgemeine Immunabwehr wird mangels Immuntraining über ein artenärmeres Mikrobiom deutlich geschwächt.
Insofern wird das Ende der allgemeinen Maskenpflicht einerseits zunächst zu verstärkter Infektanfälligkeit führen, anderseits aber auch zu besserem Immuntraining. Glücklicherweise fällt das Auslaufen der Maskenpflicht in eine zunehmend infektärmere Jahreszeit.
Dennoch bleiben Sie bei dem allgegenwärtigen Covid-19-Virus vorsichtig und versorgen Sie sich täglich mit mindestens 3-4000 IE Vitamin D3!