Systemische Entzündungsprozesse spielen sowohl bei Herz-Kreislauferkrankungen wie auch bei vielen Darmerkrankungen eine große Rolle.
Nun gibt es zunehmend Hinweise dafür, daß sich Entzündungsprozesse zwischen beiden Organsystemen gegenseitig bedingen, wie Untersuchungen an der University of Missouri in Columbia zeigen.
Insbesondere weibliche Patienten mit chronischen Darmerkrankungen (CED) erkranken häufiger und oft schon in jüngeren Jahren an Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenembolien und Schlaganfällen.
Als Verursacher werden neben sog. entzündungsfördernden Zytokinen auch Mikrobiomstörungen im Darm beschrieben. Clostridien und andere Fäulniskeime reizen die Darmschleimhaut und lösen u.U. ein Leaky-gut aus. Diese Durchlässigkeitsstörung bedeutet Malabsorption z.B. auch für wichtige Herz-Kreislaufpräparate, deren Wirkung dadurch gemindert werden kann. Das regelmäßig in der Kardiologie verordnete ASS (thrombenverhinderndes Aspirin) kann die Reize an der Schleimhaut bis zum blutenden Geschwür verstärken.
Bestehen Fehlbesiedlungen im Darm in Form von Fäulniskeimen, dann drohen deren Stoffwechselprodukte Arteriosklerose zu erzeugen! Besonders bei tierisch eiweißreicher Ernährung können u.U. Fäulniskeime wie Clostridien, Proteus oder Enterobacter Trimethylamin (TMA) bilden, das in der Leber zu Trimethylaminoxyd (TMAO) oxydiert wird. TMAO wirkt entzündungsfördernd und kann über verstärkte Arteriosklerosebildung Hirn- und Herzinfarkte provozieren. Herzliche Grüße aus dem Darm.
Wenn man sich neben der eiweißreichen Kost auch noch ballaststoffarm ernährt, also wenig Obst und Gemüse zu sich nimmt, dann schwächt man zu dem auch noch die von Ballaststoffen lebenden gewünschten Kulturen (Bifido, Laktobazillen u.a.) – den Gegenspielern der Fäulniskeime!

Mein Rat:
Denken Sie beim Thema Arteriosklerose nicht nur an das leidige Cholesterin, sondern viel eher an Ihren Darm und sein Mikrobiom. Ist das stabil und nicht von Fäulniskeimen dominiert, dann werden Ihnen auch tierische Eiweiße nichts schaden. Denn diese sind nicht generell ein Problem, solange nicht Fäulniskeime daraus toxische und entzündungsfördernde Substanzen bilden!!!
Und wir Therapeuten sollten in der Gesundheitsberatung häufiger an das Mikrobiom unserer Patienten denken statt denen die eiweißreiche Kost zu verbieten.