Mit einiger Überraschung zeigen Ergebnisse diverser Studien, daß die Zahl der an Krebs erkrankten unter Fünfzigjährigen um ca. 80% angestiegen ist.
Vor nicht allzu langer Zeit galten Krebserkrankungen zumeist als Alterserkrankungen. Das wurde logisch damit erklärt, daß im Alter zunehmend DNA-Schäden im Erbgut der Zellen entstehen, die zu Krebszellmutationen führen können.
Diese Sicht muß laut einer aktuellen chinesischen Studie gründlich korrigiert werden. Ein internationales Team aus 204 Ländern fand heraus, daß insbesondere die 40 – 49-Jährigen in den westlichen Industrieländern zunehmend ausgerechnet an den Krebsarten erkranken, die bisher eher als klassische Alterserkrankungen galten, nämlich das Mamma-, Bronchial- und vor allem das Dickdarm-Karzinom. Als eindeutige Verursacher wurden dabei neben Bewegungsmangel und Übergewicht besonders die ungesunde Ernährung hervorgehoben.

Aber ist diese Erkenntnis wirklich so überraschend? Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken und wir werden sehen, daß bei den meisten Menschen der Krebs insbesondere des Darmes das logische Ergebnis eines selbstgewählten Schicksals ist – einer dramatischen Verschlechterung der Ernährung!

Vor einigen Jahrzehnten – die Frauen meist noch als Hausfrau tätig – nahm man gemeinsam die klassischen drei Mahlzeiten ein. Gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Das warme Essen mittags wurde frisch gekocht. Die Zutaten kamen vom Markt oder dem Einzelhändler um die Ecke. Supermärkte gab es noch wenige, Discounter noch gar nicht. Verpacktes oder gar Fertiggerichte gab es kaum und waren zu teuer. Das Fleisch kam vom Schlachter des Vertrauens, die mit Sauerteig gebackenen Roggenmischbrote gab es beim Bäcker, der noch selbst backte und bereit war nachts den Sauerteig zu verarbeiten. Milchprodukte waren noch rar, denn die ersten Großmolkereien gab es erst seit 1970. Die ersten Discounter gab es noch später. Man kaufte ein, was man brauchte und nicht das, wozu uns die Nahrungsmittelindustrie mit trickreicher Werbung und Sonderangeboten verführt.

Keine mit Gluten angereicherten Backstraßenbrötchen und-Brote, keine meterlangen Kühlregale voller Milchprodukte, keine mit Chemie und großen Mengen Zucker angereicherte Shakes und Lightgetränke, und vor allem keine Convenienceprodukte (Fertiggerichte), die heute riesige Regale in den Supermärkten füllen.
Und was es absolut nicht gab, noch nicht einmal die Idee, das war Fastfood. War ja auch nicht notwendig, da man zuhause am Tisch aß.
Hastiges, minderwertiges, zuckerreiches und chemiestrotzendes Essen, all das blieb unserem Organismus und ganz besonders unserer Darmschleimhaut und dem Mikrobiom erspart.

Wenn wir uns jetzt einmal vorstellen, was in den letzten 50 Jahren dahingehend sich verschlechtert hat, wie aus Lebensmitteln immer mehr sättigende hochkalorische Nahrung wurde, die nicht selten ohne Rücksicht auf Eßrhythmen und Qualität in den Magen und Darm geschlungen wird.
Wollen wir uns da wirklich noch wundern, warum unser Organismus in die Knie geht und die eigentlich erst in höherem Alter zu erwartenden DNA-Schäden schon bei immer jüngeren Menschen zu beobachten sind? Wir bekommen, was wir verdienen, meinen Sie nicht auch?
Nun stellt sich aber noch die Frage, wie aus diesen Kostveränderungen, also z.B. Fast Food, Fertiggerichten oder hastigem Essen Krebs im Darm entstehen kann. Dabei spielen wie so oft wieder einmal unsere Darmbakterien die Hauptrolle! Es sind die Stoffwechselprodukte von Fäulniskeimen wie z.B. den Clostridien, die die Darmschleimhaut dauerhaft reizen, bis sie entzündet und letztlich tumorös entartet. Ballaststoffarme kalorienreiche Kost mindert unsere die Schleimhaut pflegenden gewünschten Kulturen und ist das gefundene Fressen für Fäulniskeime.
Und da die Stoffwechselprodukte der Fäulniskeime auch in unsere Blutbahn gelangen, können sie alle Gewebe erreichen, Entzündungen auslösen und potentiell auch überall Krebszellen entstehen lassen. Wie gesagt, wir bekommen, was wir verdienen.

Mein Rat:

Unter den heutigen Bedingungen sollte bei den meisten Menschen die Krebsvorsorge besonders vor Darmkrebs in deutlich jüngeren Jahren durchgeführt werden. Wobei ich hier weniger an die Darmspiegelung als an eine Vorsorgeuntersuchung über den Stuhl denke, die molekulargenetisch durchgeführt der Darmspiegelung zumindest ebenbürtig ist.